Growing Weihrauchbaum

Weihrauch (Boswellia sacra) ist eine sehr interessante Pflanze, aber dennoch in unserem Klima nicht einfach zu halten. Selbst für jene mit einem grünen Daumen wird diese Pflanze wahrscheinlich eine Herausforderung darstellen, trotzdem ist es möglich sie in unseren Breitengraden zu ziehen.

Für ein gutes Gedeihen wäre für Boswellia sacra Sonne das ganze Jahr über, und viel Wärme am besten. Da diese Pflanze ursprünglich aus trockenen Gebieten kommt, sollte es auch nicht zu feucht sein. Die Substratmischung sollte "luftig" sein, denn zu lange, zu feuchtes Wurzelklima könnte in Wurzelfäulen resultieren. Eine Mischung von 1 Teil Bimskies, 1 Teil Lava und 2 Teilen Akadama scheint gut zu funktionieren, wobei man in den Sommermonaten öfters giessen muss, da diese Substratmischung relativ schnell austrocknet. Bimskies, Lava und Akadama lassen sich leicht im Bonsaihandel erstehen. Mit Trockenheit allerdings scheint der Weihrauchbaum keine Probleme zu haben, nur geht bei langanhaltender Trockenheit Boswellia sacra in einen Ruhezustand über und wirft alle Blätter ab. Stimmen Bedingungen wie mehr Wasser, mehr Sonne, mehr Wärme wieder, treibt auch der Weihrauchbaum neu aus. Das richtige Ausmass dieser Bedingungen herauszufinden erfordert bei Boswellia sacra viel Geduld und Ausdauer.

Ausserdem benötigt man keimfähige Samen, wie man sie zum Beispiel bei miniatreegarden bekommen kann. Trotzdem haben Boswellia sacra Samen oft nur eine niedrige Keimrate (in etwa um die 10%), deshalb ist es sinnvoll sich ausreichend davon zu besorgen.

Um optimale Keimbedingungen herzustellen, wurde eine Heizmatte gekauft, welche man im Terraristikbedarf erstehen kann. Boswellia sacra benötigt für die Keimung eine hohe Luftfeuchtigkeit und relativ hohe Temperaturen (um die 30°C). Da sich bei der gekauften Heizmatte die Temperatur nicht regeln lässt, kann ich im Nachhinein nicht sagen, bei wieviel Grad die Samen tatsächlich gekeimt sind, es scheint aber zu funktionieren ;).


22.08.2016

50 Samen zum Vorquellen für 24h in ein Glas Wasser gegeben, bei Zimmertemperatur ca. 24°C


23.08.2016

Die 50 Samen aufgeteilt auf 3 Gläser zwischen 2 feuchte Watteschichten gegeben und mit Frischhaltefolie abgedeckt. Diese am Rand der Heizmatte plaziert, damit es nicht zu heiss wird.

24.08.2016

5 Samen bereits gekeimt.



Diese wurden in Vierkanttöpfchen mit einer Mischung gegeben die aus 1 Teil Bimskies, 1 Teil Lava und zwei Teilen Akadama besteht. Abgedeckt wurden die Samen mit einer Schicht feuchtem Perlit und an ein Fenster gestellt an das kaum direkte Sonne kommt.

26.08.2016

3 weitere Samen gekeimt, einer wurde beim entfernen leider abgebrochen, eingepflanzt wurden also insgesamt 7 Samen bis jetzt.

27.08.2016

Erste Lebenszeichen: 1 Sämling ist zu sehen



01.09.2016

Das erste Mal gegossen, da das Substrat oben und unten durch die Löcher schon trocken aussah.
Die Sämlinge wurden nicht von oben gegossen, sondern von unten durch Eintunken in Wasser, da die Sämlinge noch nicht sehr stabil in der Substratmischung stehen.

06.09.2016

Fortschritt:





17.09.2016



26.12.2016

Die Sämlinge wurden mittlerweile vom kalten Fenster weggestellt, und in eine Box gestellt, die mit einer Philips Tornado Cool Daylight ESL mit 23 Watt beleuchtet wurden.


26.05.2017

Sämlinge endlich an Fenster gestellt, Raumtemperatur 23-25 Grad, volle Sonne.

02.07.2017

Nachdem die Sämlinge in die pralle Sonne gestellt wurden, verloren sie alle Blätter. Sie standen ca. 1 Monat ohne gegossen zu werden. Heute wurde ein Sämling durchgeschnitten um nach Lebenszeichen zu suchen, tatsächlich ist innen noch grün. Die verbleibenden Sämlinge wurden umgetopft und gegossen. Laut Miniatree Garden sind die Sämlinge durch das plötzliche Aussetzen in Sonne in eine Ruhephase gelangt.

Der durchgeschnittene Sämling ist nach 1 Monat ohne Giessen innen immer noch grün:


Bei den verbleibenden Sämlingen sieht man eine dicke Pfahlwurzel, in der anscheinend viel Wassser gespeichert werden kann:


08.07.2017

Sämlinge sind tatsächlich nach dem Umtopfen und Giessen neu ausgetrieben, wie man an der grünen Triebspitze erkennen kann.


26.08.2018

Boswellia sacra scheint auf verschiedene Arten von Stress mit Blattabwurf zu reagieren, scheint aber dennoch einen unbändigen Überlebenswillen zu haben, und treibt immer wieder neu aus. Sehr geniale Pflanze!!! Solang das letzte Stück des Triebes noch grün ist, treibt sie neu aus. Noch wird es dauern bis alles Wachstumsparameter herausgefunden sind, damit Boswellia sacra besser wächst.





Kommentare

  1. Tolle Seite und danke für die Tipps! Deine Seite wurde in meiner Ethnobotanik Gruppe geteilt und ich lese gern hier. Mach weiter so, die Artikel sind gut und hilfreich für uns alle.

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    1. Tut mir sehr leid die späte Antwort, ich hätte den Kommentar glatt übersehen! Vielen Dank für das Lob, ich werde mich bemühen diese Seite noch wachsen zu lassen :)

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